1960 - 1985
Immer wieder die Trampoliner
Bei den Jugendbesten-Kämpfen im Trampolinturnen im April 1965 in Straubing sicherten sich Petra Lechner und Inge Ampferl im Einzelwettbewerb beachtliche Plätze. Zusammen mit D. Lechner, Ch. Brückl und E. Hauzenberger erzielten sie im Mannschaftswettbewerb einen nicht erwarteten fünften Platz. Im Mai wurde wiederum der Trampolin-Vergleichskampf Oberbayern ..:.. Mainfranken abgewickelt, bei dem die MTV'lerin Gerhild Blochmann mit einer Serie guter Leistungen glänzte. Die bedeutendste Veranstaltung in diesem Jahr für den MTV war das Bayer. Landesturnfest in Augsburg. Hier errangen die MTV-Mitglieder Werner Stöckl in der Juniorenklasse und Gerhild Blochmann in der Damenklasse die Bayer. Meisterschaft, während Luise Gröppner vom MTV auch noch Vizemeisterin wurde. Mit großem Interesse wurde die Frauengymnastik am Festabend aufgenommen, in der mehrere MTV-Damen mitmachten sowie das Trampolinturnen mit drei MTV-Turnern. Nicht zu unrecht hatte damals die Presse unter der Überschrift "MTV - Rosenheim Bayerns Trampolinschwerpunkt" berichtet.
Aufmarsch der Fahnen (auch die des MN war dabei) beim Bayer. Landesturnfest 1965 in Augsburg
Eine der letzten turnerischen Veranstaltungen im Jahre 1965 waren die Oberbayerischen Meisterschaften der Trampolinturner, die der MTV im Saal bau Schloßberg ausrichtete.
MTV-Turnerinnen bei den Oberbayer. Meisterschaften im Saalbau Schloßberg
In seiner Eigenschaft als Fachwart für Trampolinturnen im Bezirk Oberbayern und als Stellv. Landesfachwart im Bayer. Turnerbund verhalf Edi Lechner mit den zwischenzeitlich zur Spitze vorgedrungenen Aktiven des MTV in zahlreichen Schauturnen und Lehrgängen dieser schönen Sportart endgültig zum Durchbruch.
So reiste beispielsweise Edi Lechner im Jahre 1966 mit einer gemischten MTV-Mannschaft (Petra Lechner, Gerhild Blochmann, Inge Ampferl, Peter Eschbaum, Werner Stöckl und Klaus Brandmaier) nach Innsbruck, um einer Einladung des Österreichischen Turnerbundes zu mehreren Veranstaltungen Folge zu leisten.
Die MTV-Mannschaft bei den Bayerischen Trampolin- Meisterschaften 1966 in Oberstdorf
Elvira Ankirchner landet in diesem Jahr bei den Bayer. Meisterschaften im Frauenturnen in Schongau auf dem ausgezeichneten dritten Platz. Die Trampolinmannschaft des MTV stellt ihre Leistungsstärke bei den Bayer. Meisterschaften 1966 in Oberstdorf erneut unter Beweis.
1967 ein Jahr mit Licht und Schatten
Erfreulich - Philipp Neudecker übernimmt das Amt des Hauptkassiers. Faustball-Abteilungsleiter Alois Heinrich konnte wenig Erfreuliches von seinen Faustballern berichten. Die erste Mannschaft musste von der Landesliga in die Bezirksliga absteigen und die Tatsache, daß unsere Faustballer das zweite Mal in der langen Geschichte des MTV den Stadtmeistertitel nicht erringen konnten, deutete auf eine gewisse Krise hin. Bemerkenswert aber, daß trotz dieser negativen Erscheinungen ein Stamm von Kameraden zusammenhält, so daß eines Tages sicher auch wieder Positiveres von dieser Abteilung zu hören sein wird. Demgegenüber berichtet Oberturnwart Edi Lechner für das Jahr 1967 viel Erfreuliches. Sein inhaltsreicher und exakt formulierter Bericht verdient zitiert zu werden, zumal er mit Abgabe dieses Berichts seine Funktion als Oberturnwart zur Verfügung stellte. Sein Bericht lautet:
"Das Berichtsjahr 1967 darf, selbst bei kritischer Betrachtung und unter Einbeziehung entstandener Schwierigkeiten, als erfolgreich gewertet werden. Dafür sprechen nicht nur die turnerischen Erfolge, die sich in diesem Jahr in besonders großem Maße eingestellt haben, sondern vor allem die stetige Zunahme des Übungsbetriebes. Neben den bislang bekannten Übungsstufen wurde im Herbst dieses Jahres, einer Anregung des SfL Rosenheim folgend, mit einem Sonderturnen begonnen, das zur Bekämpfung der Haltungsschäden bei schulpflichtigen Kindern beitragen soll. Außerdem wurden die im Vorjahr begonnenen Skikurse für Kinder auch in diesem Jahr fortgesetzt. Wie die Statistik beweist wurden im Berichtsjahr somit in über 700 Stunden (d.s. 350 Doppelstunden) nahezu 5000 Teilnehmer gezählt. Zur Bewältigung dieses Pensums standen insgesamt 10 Turnwarte und Übungsleiter zur Verfügung, denen in Anbetracht dieser Zahlen ein Obermaß an Idealismus bescheinigt werden darf.
Besonderes Augenmerk wurde wiederum der Fort- und Ausbildung dieses Personenkreises geschenkt. So nahmen an zwei Lehrgängen des SfL Rosenheim 11, an sieben Lehrgängen des Turnbezirkes 16 und an einem Lehrgang des Turngaues zwei Übungsleiter unseres Vereines teil. Darüber hinaus stehen etwa 15 - 17 Schüler, Jugendliche und Aktive in fortbildender Schulung des Gaues, Bezirkes, Landesturnverbandes und des DTB.
Wie bereits erwähnt, war auch die Beteiligung an Wettkämpfen sehr rege. Beschickt wurden: Das Gaukinderturnfest in Endorf, das Gauturnfest des Turngaues Traunstein in Berchtesgaden, das Gauturnen des Turngaues Wendelstein in Ebersberg, die Peitinger Herbstkampfspiele, die Gaumannschaftskämpfe für Schüler in Rosenheim, die Rosenheimer Stadtmeisterschaften im Geräte- und Trampolinturnen, die Oberb. Jugendmeisterschaften im Trampolinturnen in Rosenheim, die Oberb. Trampolinmeisterschaften in Garmisch, die Bayer. Trampolinmeisterschaften im Trampolinturnen in Gauting, die Deutschen Jgd.-Meisterschaften im Trampolinturnen in Datteln und der 1. Rosenheimer Volkslauf. An all diesen Wettkämpfen beteiligten sich insgesamt 134 Schüler, Jugendliche und Aktive des Vereins. Sie errangen dabei in 42 beschickten Wettbewerben 18 erste, 14 zweite und 10 dritte Siege. Besonders erwähnenswert bei diesen Erfolgen sind die Titelgewinner durch die Turner- und Jugendturnermannschaften bei den Obb. Trampolinmeisterschaften und durch Klaus Brandmeier bei den Obb. Jugendmeisterschaften
im Trampolinturnen. Den seit Jahren größten Erfolg in der Vereinsgeschichte erzielte ebenfalls Brandmeier durch seinen vierten Sieg bei den Deutschen Jugendmeisterschaften. Er ist darüber hinaus Mitglied der Bayer. Ländermannschaft und stand im vergangenen Jahr in einer Anzahl von Auswahlmannschaften seinen Mann. Neben diesen Wettkampferfolgen beteiligten sich die Aktiven, hier besonders die Turnerinnen, die Tanz- und Gymnastikgruppe und die Trampolinturner an Veranstaltungen des Stadtjugendringes, des Roten Kreuzes und im NCO-Club Bad Aibling, sowie mit Schauturnen beim MTV Ball und bei Wohltätigkeitsveranstaltungen zugunsten des Rosenheimer Hallenbades und des Schloßberger Kindergartens. "
Die Jahre von 1968 - 1971
Bei den Oberbayerischen Trampolin-Jugendmeisterschaften1968 in Rosenheim landen Petra Lechner und Klaus Brandmaier in ihren Klassen jeweils auf Platz eins. Im gleichen Jahr erzielt Brandmaier weitere beachtliche Erfolge. Er wird Sieger beim Internationalen Wertungsturnen in Obing und belegt einen hervorragenden zweiten Platz beim Länderkampf in England. Ebenfalls einen zweiten Platz im Trampolinturnen holt er sich beim Deutschen Turnfest in Berlin.
Das Vereinsleben wird weiterhin mit der Durchführung von Faustball-Turnieren, Teilnahme an verschiedenen Turnfesten mit zum Teil starken Abordnungen und nicht zuletzt mit einer Reihe geselliger Veranstaltungen aktiviert.
Im Jahre 1968 wird von den Gebrüdern Kaspar und Josef Aicher, mit Unterstützung von Edi Lechner eine Rodelabteilung gegründet, deren Erfolge in den kommenden Jahren auf-
horchen lassen. Hierüber ist Näheres im Abschnitt "Die Abteilungen stellen sich vor" nachzulesen.
Erna Wallner übernimmt 1969 das Amt der Frauenturnwartin im BLSV - Kreis Wendelstein, sie behält diese Funktion bis zum Jahre 1974. Der Erste Vorsitzende Sepp Schuster hat eine Reihe versierter Mitarbeiter, so u.a. Alois Heinrich, Philipp Neudecker, Heinz Machulik, Josef Wetzler und Edi Lechner, die alle verantwortungsvolle Ämter in der Vorstandschaft übernommen haben. Als Übungsleiter oder für sonstige Funktionen stellen sich in dieser Zeit zur Verfügung: Sepp Wolf, Franz Englmeier, Erna Wallner, Renate Machulik, Hannelore Weiß, Franz Miller, Klaus Brandmaier, Dietlinde und Petra Lechner, Kaspar Aicher, Werner Rager, Karl Schädler, Harry Weiß, Max Wallner, Alfred Egner, Max Wolf, Georg Minsinger, Alfons Fischer, Josef Geisberger u.a.
Bei neun Trampolin-Wettkämpfen im Jahre 1969 traten auf Nationaler und Internationaler Ebene insgesamt 50 Turner des Vereins in Aktion. Sie errangen dabei 15 erste, 10 zweite und 10 dritte Plätze - darunter 6 Oberbayerische, 2 Bayerische und die Deutsche Vizemeisterschaft. Klaus Brandmaier nahm an der Europameisterschafts-Qualifikation teil, er belegte den fünften Platz und war damit bester jugendlicher Teilnehmer. Er lag zu dieser Zeit in der bayerischen Rangliste an erster Stelle. Petra Lechner und Ingrid Schöner wurden in den Kreis der bayerischen Kernmannschaft berufen.
Edi Lechner nimmt das Zepter in die Hand
Edi Lechner, der den vakanten Posten des Vereinsvorsitzenden bereits ein Jahr lang kommissarisch innehatte, wurde bei der Jahreshauptversammlung im Januar 1972 offiziell in dieses Amt einstimmig gewählt. Als weitere Mitarbeiter stellten sich zur Verfügung: Ferdl Leopoldseder als Zweiter Vorsitzender, Siegi Martens als Hauptkassier, Josef Wetzler als Oberturnwart und Beisitzer, Franz Miller als Beisitzer. Mit gewohntem Schwung wurde alles Notwendige angepackt.
Die bisherige, aus dem Jahre 1950 stammende Vereinssatzung war nicht mehr zeitgemäß, sie wurde überarbeitet und von der hierfür zuständigen Generalversammlung verabschiedet. Anstelle einer ursprünglich geplant gewesenen Sanierung des Vereinsheimes wurde eine Gesamtlösung, nämlich Abbruch eines Teiles der Turneralm und Neubau des Vereinsheimes, in die Wege geleitet. In Verbindung damit musste ein das Vereinsgrundstück durchziehender Wassergraben verrohrt und aufgefüllt sowie die Parkplätze verlegt werden. Die gesamte Baumaßnahme zog sich über zwei Jahre hin. Erst im Oktober 1973 konnte die "Turneralm" als öffentliche Gaststätte wieder eröffnet werden. Der vollzogene Neubau des Vereinsheimes umfasst neben einer Pächterwohnung ein Geschäftszimmer, Umkleideräume und Duschen für Damen und Herren, außerdem getrennte Toiletten für den Sport- und für den Wirtschaftsbetrieb. Im vollunterkellerten Bau wurde eine Heizungsanlage installiert sowie Geräteräume ausgewiesen. Weil "Nägel mit Köpfen" gemacht werden sollten, wurde auch noch ein Umbau der Gasträume und der Wirtschaftsküche in Angriff genommen. Obwohl mehr als 5000 unentgeltliche Arbeitsstunden von beherzten Mitgliedern geleistet wurden, bereitete die Finanzierung dieses umfangreichen Bauvorhabens dem Hauptkassier Siegi Martens einiges Kopfzerbrechen, nicht zuletzt deshalb, weil die vorauskalkulierten Baukosten von 165000,- DM um ca. 70000,- DM überschritten wurden. Ein findiger Kassier weiß sich aber zu helfen - er hat die erforderlichen Finanzmittel aufgebracht. Bei der nunmehrigen 100-Jahrfeier redet niemand mehr von dem damals fehlenden Geld. Das Vereinsheim aber ist seither zu einem beliebten Treffpunkt für die Vereinsmitglieder geworden und darüber hinaus wird die öffentliche Gaststätte "Turneralm" von Gästen aus der nähren Umgebung, aber auch aus der Stadt Rosenheim gerne aufgesucht.
Während der Neu- und Umbauarbeiten im Bereich des Oberwöhrer Vereinsheimes ging der Sport- und Übungsbetrieb fast unbeeinflusst weiter. Sieben staatlich geprüfte Übungsleiter und zwölf Vorturner hatten wöchentlich 600 bis 700 Personen zu betreuen. Als Folge davon konnte der MTV seine Mitgliederzahl bis zum 1. Januar 1972 auf über 1000 erhöhen. Er zählt seither zu den Rosenheimer Großvereinen. Der Zulauf erfolgte vornehmlich zu den verschiedenen Gymnastik-Abteilungen und zur neugegründeten Volleyballabteilung. Interessant, daß in dieser Zeit 22% der Vereinsmitglieder aus dem Landkreis stammten und ihre Wohnorte in einem Umkreis bis zu 35 km lagen. Ein in der Vereinsgeschichte wohl einmaliges Erlebnis war im Jahre 1972 die Teilnahme am Olympischen Fackellauf, zu dem alle Abteilungen Läufer und Läuferinnen abstellten.
Vereinsbetrieb immer umfangreicher
Ob es sich um die Abteilungen Geräteturnen, Gymnastik, Trampolinturnen, Faustball, Volleyball, Rodeln, Ski und Wandern oder um gesellige Veranstaltungen handelte, auf allen Ebenen war eine Ausweitung des Übungs-, Turn- und Sportbetriebes zu beobachten. Vorbild und Motor bei der Bewältigung des immer umfangreicher werdenden Vereinsbetriebes war der Vereinsvorsitzende Edi Lechner, der sich zielstrebig und mit bewundernswerter Tatkraft engagierte und der es verstand, seine Mitarbeiter stets aufs Neue zu motivieren.
Die nun folgenden Jahre in der Geschichte des MTV sind mit so zahlreichen und vielschichtigen Ereignissen geprägt, daß es den Umfang dieser Schrift sprengen würde, all das was sich getan hat, lückenlos zu erfassen und darzulegen. Wenn die Aufgabe einer vollständigen Berichterstattung auch reizvoll wäre, der vorgegebene Umfang dieser Broschüre, nicht zuletzt auch der zur Verfügung stehende finanzielle Rahmen gebieten es, über die restlichen Jahre bis zum 100-jährigen Jubiläum in Kurzform zu berichten.
MTV-KinderbaIl1973 in der Inntalhalle
Februar 1973: 700 Besucher beim Ball des MTV Rosenheim in der Inntalhalle - Begeisternde Jazzmusik.
Juli 1973: In einem Vergleichskampf im Trampolinturnen standen sich in Aising die Jugendmannschaften des Turnbezirks Oberbayern und des Berliner Turnerbundes gegenüber. Dabei kamen die Gastgeber mit 134,80: 123,30 Punkten zu einem klaren und verdienten Sieg. Im Rahmenkampf verbuchten die Schülerinnen des MTV Rosenheim einen 64,35 : 63,20 Erfolg gegen den Polizeisportverein Berlin.
Seite 2 von 5