Michael Reiser und Marco Schönhoff wurden Weltmeister
im WKA Kickboxen 2010 in Schottland,
Ernst Bergauer sicherte sich den Bronzemeistertitel

Drei Wettkämpfer vom MTV Rosenheim vertraten Deutschland in der Woche vom 23.10. bis 30.10.2010  im Schottischen Edinburgh

Michael Reiser, Trainer der Abteilung Kickboxen beim MTV, startete als Ranglistenerster in der Klasse Pointfighting (PF) bis 90 KG. An Tag 2 der Vorkämpfe startete diese Klasse gegen 13:00 Uhr und der Rosenheimer musste sich in der ersten Runde gegen Baghdady Alaan aus Kanada durchsetzen. Reiser war vor dem Kampf stark angespannt, da die kanadischen Kämpfer zu den Besten zählen. Denn anders als in Europa ist dieser Sport in Kanada und den USA viel stärker verbreitet und zieht viele Zuschauer zu den Wettkampfstätten. Doch schon nach kurzer Zeit war  die Überlegenheit des deutschen Athleten zu erkennen, Technisch und Körperlich überlegen fegte er seinen Gegner mit 8 zu 1 Punkten von der Matte. Timothy Clouth aus Wales war nun der Viertelfinalgegner des Rosenheimers. Doch vom ersten Kampf beflügelt lief dieser nun zu absoluter Höchstform auf und gewann den zweiten Kampf mit 10 zu 0 Punkten durch Technisches KO. Im Halbfinale versuchte nun Ashton Scott aus England die rosenheimer Titelträume zu vernichten. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte stand es 4 zu 4. Doch so kurz vor dem Finale war es der Rosenheimer, welcher sich aufbäumte und nun abermals das letzte aus sich herausholte. Mit schnellen und harten Kicks, welche abwechselnd auf Kopf und Körper seines Gegner trafen, raubte er diesem jegliche Finalhoffnung und zog mit 9 zu 4 Punkten ins Finale dieser Weltmeisterschaft ein. Das Finale fand am nächsten Tag gegen 20:00 Uhr deutscher Zeit statt und wurde live im Internet TV übertragen. Michael Reisers Finalgegner war der Engländer Williamson Gavin, welcher im Vorjahr zum Weltmeister in dieser Klasse wurde. Zu Beginn des Kampfes war der Rosenheimer noch leicht zerstreut und geriet in Rückstand, merkte dann jedoch, dass er dem Engländer technisch überlegen war und nutzte seine hervorragenden Kicks um in Runde 1 mit 11 zu 4 Punkten in Führung zu gehen. Den Titel schon vor Augen, musste Reiser nun diesen Abstand noch 2 Minuten halten. Doch auch als Williamson noch einmal alles versuchte und mit harten jedoch ungenauen Techniken auf den Rosenheimer einstürmte, blieb dieser cool, wich seinem Gegner gekonnt aus und holte sich den Titel des Weltmeisters bis 90 Kg 2010. Michael Reiser startete zusätzlich noch für die deutsche Teamauswahl und holte sich hier ebenfalls noch eine Bronzemedaille zu seinem Titel.


Marco Schönhoff, Ranglistenerster in der Klasse PF bis 65 Kg, musste am 2. Wettkampftag um 10 Uhr morgens zu den Vorkämpfen antreten. Bei 8 Gegnern in dieser Klasse würden dem Rosenheimer 2 Siege bis zum Finale reichen. Als es dann soweit war und der Kampfrichter in seinem ersten Kampf gegen Simon O´Brian aus Wales das Startsignal gab, explodierte der Rosenheimer, riss sein Bein nach oben und lies harte Kicks von allen Seiten auf seinen Gegner einprasseln. Der Waliser konnte der harten Kampfweise Schönhoffs nicht entgegenwirken und wurde mit 12 zu 4 Punkten aus dem Turnier gefegt. Im Halbfinale versperrte nun Marchese Giovanni aus England den Weg. Nun kämpfte Schönhoff ganz anders und überraschte seinen Gegner mit dieser taktischen Umstellung. Nach harter Offensive im ersten Kampf bewegte sich der Rosenheimer nun ein ums andere Mal um die Angriffe seines Gegners herum und konterte diesen mit blitzschnellen Fuß- Faustkombinationen aus. Als sich der Engländer nach der Hälfte des Kampfes darauf einzustellen schien, ging der Rosenheimer wieder in den Angriff über und gewann am Ende klar mit 13 zu 6 Punkten.


Erst am 2. Finaltag dieser Weltmeisterschaft gegen 19:00 Uhr traf Schönhoff im Finale auf Marlow Ryan, ebenfalls aus England. Ryan, welcher in den Vorrunden beide Kämpfe durch technisches KO gewann, hatte den harten Kicks des Rosenheimers jedoch nur wenig entgegen zu setzten. Immer wieder konnte dieser mit schnellen Attacken Punkte holen und beherrschte den Kampf mit technischer und körperlicher Überlegenheit. 8 zu 1 führte Schönhoff nach Runde 1 und hatte nun ebenfalls den Titel vor Augen. In Runde 2 zeigte sich abermals das große Können des Rosenheimers. Jetzt wieder auf Bewegung und Konter fixiert,  hielt dieser den Vorsprung, bis es beim Endergebnis von 16 zu 5 hieß, Weltmeister 2010 Marco Schönhoff aus Rosenheim.

Ernst Bergauer, welcher sich als Ranglistendritter für die Klasse Leichtkontakt (LK) bis 80 Kg qualifizierte, musste gleich am ersten Wettkampftag gegen 18:30 Uhr seine Vorrundenkämpfe bestreiten. Im ersten Kampf traf dieser auf den Nordiren Sam Bright und warf sich verbissen in diesen Kampf. Die beiden Kämpfer schenkten sich nichts und schon nach kurzer Zeit kam es zu harten Treffern auf beiden Seiten. Kurz vor Ende der ersten Runde dieses Viertelfinalkampfes verpasste Bergauer seinen Gegner nur knapp mit einem harten linken Schwinger, als dieser jedoch direkt darauf versuchte zu kontern lief er dem Rosenheimer hart in den Ellenbogen. Der Nordire musste den Kampf daraufhin aufgeben, da die Ringärzte die Blutung der Nase nicht schnell genug stoppen konnten. Im Halbfinale stand dem Rosenheimer nun Kennedy Alexander Fraser aus England gegenüber. Kennedy dominierte den Kampf in der ersten Runde und war dem Rosenheimer an Erfahrung ein Stück voraus. In Runde 2 bäumte sich Bergauer noch einmal auf und versuchte durch Härte den Kampf noch einmal zu drehen, doch der Engländer holte sich am Ende den Sieg und wurde zwei Tage später im Finale Weltmeister dieser Klasse. Bergauer holte somit noch den 3. Platz nach Rosenheim.

Zwei Weltmeistertitel und zwei 3. Plätze sind absolute Spitzenergebnisse für die Kickboxer vom MTV-Rosenheim auf der Weltmeisterschaft 2010 in Schottland!

Bericht: M. Reiser