Inflationsjahr 1923

Unheilvoll wirkte sich das Inflationsjahr 1923 auf die gesamte Bevölkerung aber auch auf den Verein aus. Der Gaststättenbetrieb auf der Turneralm war kaum noch aufrecht zu er­ halten. Die Einnahmen des Vortages reichten am nächsten Tag zur Bezahlung der Bierlieferungen längst nicht mehr aus. In dieser Situation entschloss sich der Turnrat den monatlichen Vereinsbeitrag wertbeständig in der Höhe von zwei Semmeln (!) zu erheben. Um die auf den 24. Januar 1924 in der Gaststätte "Flötzinger Löchl" anberaumte Jahrenshauptversammlung überhaupt durchführen zu können, musste der Verein einen Zentner Torf für die Beheizung des Versammlungsraumes stellen. Der Kassenbericht für das Inflationsjahr 1923 schloss in Einnahmen und Ausgaben in Milliardenhöhe ab. Nach der Geldabwertung betrug der Kassenbestand des Vereins dann noch lausige 137,80 Goldmark. Kein Wunder, daß die Vereinskasse zu dieser Zeit an chronischer Schwindsucht litt. Die vorliegen­ den Rechnungen mussten aber bezahlt werden. Um dies zu ermöglichen, sprangen kapitalkräftige Vereinsmitglieder mit zinsgünstigen Darlehen in die Bresche. So konnte in kurzer Zeit die stattliche Summe von 6000,-Mark aufgebracht werden. Mit diesem Geld wurde die prekäre Finanzsituation des Vereins aus eigener Kraft überwunden. Von einer Zahlungsunfähigkeit (Konkurs) wurde nicht mehr gesprochen.